Unsere Kurzgeschichte…

August 2015 – zugewachsen. mit Schneebergblick.
September 2015 – das alte Gebäude

Unser Standort hier in Elbersdorf hat jede Menge Historie, auch landwirtschaftlich gesehen. Wir dagegen kamen ohne einen solchen Hintergrund an diesen wunderschönen Ort und wollten in etwas naturnahes & ökologisches Neues starten. Da bot es sich an, diese Tradition fortzuführen oder vielmehr wiederbeleben. Elbersdorf ist ja ein traditioneller Obstbaustandort. Und unser Schöne Höhe Nummer 3 war lange, lange Zeit eine Obstbaumschule. Bereits in der Adjudikationsurkunde (Ersteigerungsurkunde) von 1884 übernahm die Familie August Michael das Anwesen als Obstbaumschule vom Vorbesitzer.

Dieser hatte sich gerade erst 1871 einen neuen Schornsteinkopf gegönnt. Den haben wir noch im besten Erhaltungszustand!

der alte Schornsteinkopf aus engobiertem Ton von 1871

Wir, das sind meine Frau Claudia, eigentlich Heilpraktikerin für Physiotheraphie, und ich, Ronald Andraczek. Inzwischen gibt es übrigens auch zwei süße, um den Finger wickelnde Töchter.

Und jetzt ausgerechnet eine kleine Landwirtschaft?
Ich, aus einer „globetrottenden“ Familie stammend, diese aber beruflich voll akademisch und weniger hemdsärmelig. Außer mir 😉.
Schon immer dem Radsport verbunden, zog es mich nach dem Abitur 1995 sofort von der Theorie weg. Das Leben selbst sollte die Ausbildung werden.
Mit einem in Insiderkreisen „berühmten“ Herrn Drechsel veranstaltete ich so u.a. 1995 den „1. CocaCola Indoor MTB Cup“ im Alten Schlachthof Dresden. Es war auch unsere letzte gemeinsame Aktion…
In diesem Jahr endeten aus gesundheitlichen Gründen auch meine Leistungssportambitionen und es sollte 10 Jahre dauern, bis mich das dann doch wieder voll erwischt hat und das Radfahren / Training erneut meinen Alltag bestimmte. Sogar wirtschaftlich wurden die Fahrräder & Teile (Handel) schließlich zur Lebensgrundlage.
Zwischenzeitlich erlag ich aber noch für eine Weile „Glanz und Gloria“ der Immobilienbranche. Es hat aber nie für viel mehr als geborgten Glanz gereicht 😉.

Aber am Ende dieser Zeit kam eben das Radfahren wiederum in mein Leben und ich war wieder viel unterwegs. So wurde jeweils im Winter der Mittelmeerraum fast zum Zuhause. Gerade auch da wurde mein ökologisches Bewusstsein sehr geschärft. Die Bewohner gehen dort leider oft sehr wenig nachhaltig mit ihrer Umwelt um. Sogar auffällig weniger als wir hier in Deutschland. Und die Trainingslager in Südtirol haben mir vermittelt, wie chemisch & schädlich der heutige industrielle Obstbau ist…

2013, unser erstes Kind war unterwegs, war dann eigentlich der Radsport auch schon wieder am Zurücktreten in meinem Leben. Es hat aber bei der Bike Transalp, einem MTB Rennen über die Alpen, noch ein kleines persönliches Highlight gegeben: zusammen mit meiner Teampartnerin (u.a. Weltmeisterin Straße Paracycling / Danke für immer !) haben wir den 2. Platz in der Gesamtwertung der Mixed Kategorie belegt.

Wir zogen aus der Stadt in einen Vorort und merkten aber schnell, dass es richtig „Dorf“ werden muss. So schaute ich bei jeder Radfahrt nach Grundstücken und alten Höfen und sprach auch die Leute an. Ende 2014 haben wir das erste Mal (aus ca. 125kg Äpfeln) Saft für uns selbst gepresst und uns sehr gefreut wie lange wir von den wenigen Bäumen/ Äpfeln trinken konnten. Irgendwann 2015 entwickelte sich langsam Rücklauf von angesprochenen Eigentümern und wir haben die erste Streuobstwiese in Graupa am Borsberg gekauft.

in Graupa fiel uns gleich zum Start eine kleine Buche um

So kam dann auch der Gedanke in diese Richtung weiterzugehen. Umweltschutz, ökologische Landschaftspflege, nachhaltige Lebensmittel…

Eine der vielen MTB Ausfahrten über den Hohe Brücken Weg am Borsberg wurde wie so häufig bis zur Schönen Höhe in Elbersdorf verlängert.
Ende August 2015.
Da stand es.
Zugewachsen, von der Straße nicht zu sehen. Ein verwunschener, traumhafter Ort mit Blick nach Stolpen und auf die gesamte Sächsische Schweiz. Noch ein wenig Kopfdrehung und auch der östliche Erzgebirgskamm ist im Bild. Und dann die Geschicht. Eine verwilderte Obstbaumschule.
Das war es.

Welcome to the Jungle!


Endlich ohne Wenn und Aber. Der alleinbesitzende Erbe war schnell gefunden. Anfängliche Einigkeit wurde leider zum Pokerspiel.
Meine Hartnäckigkeit aus der Immobilienzeit hat nach einem nervenaufreibendem Tauziehen zuguterletzt doch noch zum Kauf geführt.

So leben und arbeiten wir nun nach einem Abriß & Neubau, sowie reichlich Blut, Schweiß und Tränen an diesem einzigartig schönen Ort. Und die alten Michael´s hätten sicher Ihre Freude am Geschehen.

So wie auch unsere neuen Mitbewohner: Schafe, Ziegen und Hühner.

die jungen Schwarzkopfdamen sind gerade angekommen

Neben dem Streuobstbau und der Saftherstellung werden wir uns auch dem Gemüseanbau in Permakultur widmen, Claudia ist auf dem Weg zur Kräuterhexe und etwas Agrotourismus soll es auch geben. Ebenso geistert die Cider / Cidre Produktion in unserem Kopf herum. Seit wir Anfang 2016 mit ein paar Basken in Andalusien, mit Blick auf die Straße von Gibraltar,

genau hier hat unsere erste Begnung mit “leckerem” Cider stattgefunden

bei Grillfleisch von freilebenden Schweinen, deren mitgebrachten staubtrockenen Cidre getrunken haben ist dieses Vorhaben präsent. Derzeit kaufen wir das beste regionale Ciderprodukt aber noch von einem echten Könner aus Pirna zu. Die eigenen Experimentierfässer sind aber gefüllt…

Unser oberster Grundsatz bei absolut jeder Handlung: keine synthetischen Hilfsmittel und Zusatzstoffe. Das gilt für Anbau ( Pflanzenschutz, Düngung ) und auch alle weiteren Schritte. Wir vertrauen der Natur und akzeptieren auch Rückschläge und Ernteausfälle. Stattdessen setzen wir auf natürliche Helfer: Jeder Schädling hat einen natürlichen Fressfeind. Ein ausgewogenes Verhältnis dient der Artenvielfalt auch im Insektenreich. Clever gepflanzt, schützt die eine Pflanze, die Andere. Ein Heer von Mikroorganismen sorgt für einen gesunden und nährstoffreichen Boden.

Uns ist natürlich bewusst, dass all das nur möglich ist, wenn unsere Kunden das durch einen fairen und angemessenen Preis mittragen (Danke !). Dieser will sich natürlich auch nur mit wirklich vergleichbaren Produkten messen. Welche nicht im Großhandel und Supermärkten zu finden sind.

Unsere eigenen ökologischen Ansprüche liegen weit über den nötigen Standards für eine EU Biozertifizierung. Du kannst uns gerne besuchen und Dich selbst davon überzeugen. Es gibt immer lecker Apfelsaft und bei einem Radfahrer natürlich auch den besten Cafè!